Tarifrunden Handwerk 2021

Mehr Geld im Elektrohandwerk NRW

  • 10.05.2021
  • Aktuelles, Betrieb

Mehr Geld, trotz Corona-Krise. Auch im Handwerk hat die IG Metall in den vergangenen Wochen in regionalen Tarifverhandlungen in mehreren Bundesländern Tarifergebnisse erzielt. Im Elektrohandwerk Nordrhein-Westfalen hat die IG Metall gerade 2,4 Prozent mehr Geld durchgesetzt.

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Die Tarifbewegung 2021 geht weiter. In den vergangenen Wochen hat die IG Metall auch im Handwerk Tarifabschlüsse in mehreren Branchen und Bundesländern durchgesetzt.

Elektrohandwerk

Im Elektrohandwerk Nordrhein-Westfalen steigen die Löhne und Gehälter ab August 2021 um 2,4 Prozent. Dazu kommt eine einmalige Corona-Prämie von 200 Euro. Im Oktober 2022 steigen die Entgelte um weitere 2 Prozent. Die Auszubildenden erhalten 25 Euro mehr im Monat ab August 2021, sowie eine einmalige Corona-Prämie von 100 Euro. Ab August 2022 gibt es für Azubis weitere 25 Euro mehr im Monat. Die Laufzeit: bis 31. Juli 2023. Dann kann die IG Metall erneut Entgelterhöhungen aushandeln.

Im Elektrohandwerk Baden-Württemberg stiegen die Löhne und Gehälter im Juni 2021 um 2,6 Prozent, ein Jahr später gibt es dann weitere 2 Prozent mehr. Dazu kommt eine steuerfreie Corona-Beihilfe von 125 Euro, für Auszubildende 75 Euro – und ein Extra-Plus:  überproportionale Erhöhungen um 40 Euro im Monat ab Juni 2021 und um 50 Euro ab Juni 2022 – sowie eine zwölfmonatige Übernahmegarantie für die Auszubildenden, die im Sommer ihre Ausbildung beginnen. Die Laufzeit der Entgelttarifverträge: bis zum 31. Mai 2023.

Galvaniseur-Handwerk

550 Euro „Corona-Prämie“ netto gab es mit der Maiabrechnung für Galvanisieure, Graveure und Metallbildner. Auszubildende bekamen 275 Euro. Dieses Verhandlungsergebnis hat die IG Metall bundesweit ausgehandelt. Im Herbst werden die Tarifverhandlungen über prozentuale Erhöhungen wieder aufgenommen.

„Für die Überbrückungszeit von sieben Monaten ist die Höhe von 550 Euro netto für die Beschäftigten ein faires Tarifergebnis“, erklärt Ralf Kutzner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall für den Bereich Handwerk. „Das zeigt, wie wichtig auch in Zeiten der Krise die Tarifbindung im Handwerk ist.“

Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk

3,75 Prozent mehr Geld gibt es mit der Juniabrechnung im Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk Schleswig-Holstein. Der Ecklohn steigt dann auf 16,60 Euro in der Stunde. Die Laufzeit: bis 31. August 2022. Dann kann die IG Metall wieder Entgelterhöhungen aushandeln. Die Ausbildungsvergütungen erhöhen sich ab August 2021 um 25 Euro im Monat.

Im SHK-Handwerk Niedersachsen gab es im Mai 300 Euro Corona-Prämie, 100 Euro für Auszubildende. Im September steigen die Löhne und Gehälter um 2,3 Prozent. Der Ecklohn liegt dann bei 20,09 Euro. Die Laufzeit: bis 30. September 2022. Die Vergütungen der Auszubildenden steigen überproportional – um 2,4 Prozent bis 2,9 Prozent im ersten Ausbildungsjahr. Damit erhöht sich die Ausbildungsvergütung im vierten Ausbildungsjahr auf 1005 Euro im Monat.

Metallhandwerk

Im Juni stiegen die Löhne und Gehälter im Metallhandwerk Hamburg um 1,9 Prozent. Dadurch wächst das Eckenentgelt auf 2909,50 Euro im Monat oder 19,11 Euro in der Stunde. Im August 2022 gibt es dann weitere 3,2 Prozent mehr. Die Ausbildungsvergütungen steigen entsprechend auf bis zu 986 Euro im Monat. Der Entgelttarif läuft am 31. März 2023 aus, der Ausbildungstarif am 31. Juli 2023. Dann kann die IG Metall erneut Erhöhungen aushandeln.

Im Metallhandwerk Rheinland-Rheinhessen gibt es eine Corona-Prämie von 500 Euro. Die Entgelttarife laufen am 28. Februar aus. Dann sind wieder Entgelterhöhungen drin.

Haus- und Versorgungstechnik (ITGA)

In der Haus- und Versorgungstechnik Niedersachsen stiegen die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen im Mai um 2,1 Prozent. Die Laufzeit: 12 Monate, bis zum 28. Februar 2022.

Die Auslösesätze für Auswärtstätigkeiten wurden erhöht, um bis zu 49 Prozent. Ab 70 Kilometern etwa gibt es nun 54 Euro - 17,70 Euro mehr.

In der Heizungsindustrie Hamburg stiegen die Entgelte im Juni um 2,2 Prozent, dazu kommt eine Einmalzahlung in Höhe von 60 Euro. Für Auszubildende gibt es 20 bis 30 Euro mehr im Monat. Die Tarifverträge sind zum 31. März 2022 kündbar.

Die Tarifabschlüsse sind aufgrund der sehr unterschiedlichen Strukturen in den einzelnen Branchen und Regionen nicht direkt vergleichbar.